Die Kraft des Räucherns
Nun steigen wir in ein weiteres Kapitel ein, wie wir uns die Pflanzen noch zu Nutze machen können…nämlich dem Verräuchern!
Ich kam damals vor ungefähr 10 Jahren zum ersten Mal in Kontakt mit dem Räuchern und diese Geschichte möchte ich dir kurz erzählen…
Meine Tochter befand sich mitten in einer Impfausleitung, hatte Nebenwirkungen wie Unruhe, Reizbarkeit, Kopfschmerzen und konnte abends einfach stundenlang nicht einschlafen. Nach einiger Zeit waren wir sehr verzweifelt. Dann kam ein Rat von einer Therapeutin, die diesen Prozess damals unterstützte. Sie riet mir, ein getrocknetes Salbeiblatt an der Spitze anzuzünden und sie damit am ganzen Körper abzuräuchern. Die Wirkung war unglaublich! Nach ein paar Minuten merkte man wie sie ruhiger wurde und sich alles entspannte. Es konnte sichtlich so viel abfließen. Sie ging ins Bett und ich konnte es nicht glauben, sie schlief sofort ein und auch durch in dieser Nacht!!! Am nächsten Tag war sie selbst davon so begeistert, dass wir es als tägliches Abendritual vor dem Schlafengehen in dieser Zeit zur Unterstützung nutzten.
Nach diesem Erlebnis war für mich klar: “Ich muss mehr darüber wissen!”
Mein Räucherweg begann! Ich besorgte mir Bücher, besuchte Räucherkurse, experimentierte, sammelte, mischte, machte tolle Erfahrungen, überdosierte leider aber auch manchmal 😉, kam in intensive Prozesse… und es eröffneten sich mir nochmals ganz neue Wege und Welten.
Mein Fazit nach 10 Jahren räuchern:
- Ein wundervolles Hilfsmittel in vielen Lebenslagen
- Weniger ist Mehr!
- Aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken
Was ist räuchern?
Das Räuchern von Kräutern ist eine der ältesten Arten der bewussten Anwendung von Düften. Schon unsere Ahnen wussten von dieser immensen Kraft und hatten zu verschiedenen Anlässen geräuchert, wie zum Beispiel zur Geburt, Hochzeit, Krankheit, Tod und natürlich zu allen Jahreskreisfesten (wie z.B. Tag- und Nachtgleiche, Winter- und Sommersonnwende.. )
Beim Räuchern werden getrocknete Kräuter, Blüten, Wurzeln, Rinden, Harze etc. auf Kohle oder ein Sieb aufgelegt. Durch die Wärme öffnen sich die Poren und die ätherischen Öle und Duftstoffe verströmen ihren Duft. Über die Rezeptoren unserer Riechschleimhaut in der Nase nehmen wir den Duft auf und es werden Geruchsreize ausgelöst. Diese gehen sofort über den Riechkolben ins Vorderhirn und über wenige Synapsen direkt ins limbische System. Dort, im ältesten Gehirnareal nehmen sie sehr schnell Einfluss auf unsere Gefühle, die Hormonproduktion, das vegetative Nervensystem und auch auf das Immunsystem.
Zwei verschiedene Räuchermethoden:
Räucherstövchen und Sieb
Dies ist die moderne, einfache und vor allem bequeme Form des Räucherns! Ähnlich wie bei einer Duftlampe stellt man unten als Wärmequelle ein Teelicht in ein Räucherstövchen, das aus Ton, Holz oder Metall sein kann.
Oben befindet sich ein Räuchersieb, auf das man die getrockneten Kräuter und Harze legt. Bei dieser Methode entsteht kein Rauch, oder nur sehr wenig.
Damit das Sieb durch das Verräuchern von Harz nicht verklebt, könnte man auch ein Stück Alufolie auf das Sieb legen und dann darauf die Räuchermischung geben.
Der Duft auf dem Stövchen ist sehr fein und dezent. Diese Methode kann man immer nach Bedarf und Lust und Laune anwenden.
Räuchern auf Kohle
Hierfür benötigt man eine feuerfeste Schale (z.B. Tongefäß, Räucherkelch), etwas Sand und eine Räucherkohle (Sie ist meistens in etwas Salpeter getränkt, damit sie sich besser entzündet).
Die Räucherkohle am besten aufstellen und in den Sand stecken, danach mit dem Feuerzeug anzünden. Jetzt dauert es ungefähr 5- 10 Minuten bis die Kohle gut durchgebrannt ist. Wichtig, sie wirklich gut durchbrennen zu lassen! Erst wenn sie weiß/grau ist kippt man sie mit einer Zange auf den Sand um und kann jetzt das Räuchermaterial darauflegen. Sobald es verglüht/verbrannt ist, schiebt man es mit der Räucherzange runter in den Sand und kann nun wieder neues Material auf die Kohle geben.
Das Räuchern mit Kohle ist intensiver. Hier entsteht eine starke Rauchentwicklung! Achtung, Feuermelder vorab herunterschrauben!
Diese Methode kann man ab und zu nutzen, um zum Beispiel die Wohnung, das Haus durchzuräuchern. Die Wirkung ist hier wie einmal “ energetischer Durchputzen/Saubermachen”.